Donnerstag, 6. September 2012

Die ersten Tage, Mo. 03.09. - Do. 06.09.2012


03.09.2012 – 04.09.2012     Die Anreise


Gleich vorweg, noch nie hatte ich solch einen Start zu einer Radreise. Während ich den Sonntag genutzt habe um Vorbereitungen zu treffen und schon einmal einige Sachen durchzusehen und zu packen merkte ich, dass etwas nicht stimmte, gesundheitlich. War da eine Erkältung im Anflug?

Montag war es nicht besser und auch der Tag war nicht vielversprechender. Zuerst einmal waren irgendwelche Abflüsse verstopft, ab Mittag hatte ich im gesamten Haus keinen Strom mehr, wie sich zeigte war das ganze Viertel betroffen. Glücklicherweise war der Fehler nach einigen Stunden behoben und ich musste nicht in den Urlaub fahren während der Gefrierschrank munter abtaut.

Alles böse Omen?

Also den Rest packen, das Rad noch einmal durchsehen und es ging mir zunehmend schlechter. Matt, Gliederschmerzen. Dazu, Frauen würden sagen Frauenprobleme, wir Männer nennen das Ding beim Namen, Männerprobleme. Ihr wisst schon die Blase, starke Schmerzen, Brennen  …………! Klasse, Nachtzug und TGV gebucht und bezahlt, der Rückflug von Nizza, kann ich dann alles in den Sand setzen oder ich gehe das Risiko ein? So lange auf die Tour gefreut und jetzt das.

Ich bin dann los und es ging mir nicht gut. Das schwere Rad, die mangelnden Kräfte. In Hannover bin ich in den Citynightline gestiegen und habe versucht zu schlafen. Gegen 11:00 Uhr bin ich in Paris im Gare de l´Est bei schönstem Wetter aus dem Nachtzug gestiegen und mein erster Gang war noch auf dem Bahnhof in die Apotheke. Problem geschildert, wozu gibt es denn Google Übersetzer, ich hatte mir schon die passenden Erklärungen abgespeichert.
Madame war sehr verständnisvoll und hat mir etwas verkauft. 2 Sorten Pillen auf pflanzlicher Basis. Bitte lacht nicht! Für härtere Sachen braucht man auch hier ein Rezept. Schade, dass die Boulangerie keine Antibiotika verkauft.

Was jetzt, umplanen? In Paris bleiben und mit dem nächsten Nachtzug zurück? Nein, weiter nach Plan. Ich bin dann wieder einmal vom Gare de l´Ést zum Gare Montparnasse geradelt. Da mein Zug nach „La Rochelle“ erst um 16:00 Uhr fuhr, hatte ich reichlich Zeit. Nach kurzer Zeit bin ich wieder am „Hotel de Ville“, dem mächtigen Rathaus von Paris vorbeigeradelt und dann war auch schon „Notre Dame“ in Sicht. Nach einer kurzen Mittagspause bin ich dann entlang der Seine (die Strecke kannte ich von meinen letzten Unternehmungen hier in Paris noch nicht) zum Eiffelturm. Auch der sieht noch genau so aus wie im Mai und auch die Touristenschlangen, derjenigen die auf den Turm wollen nehmen kein Ende.
"Ankunft am Gare de l´Est"

"beim letzten Mal stand ich hier im Regen, jetzt war es sommerlich warm"

".... wieder nicht den Glöckner getroffen"

" .... entlang der Seine "


" .... und sie warten immer noch :-) "

" .... und Ihn gibt es auch noch "

In Montparnasse habe ich mir noch ein wenig die Zeit vertrieben und einen Kaffee geschlürft. Sehr gerne wäre ich auf den „Tour Montparnasse“ gefahren der mit einem atemberaubenden Rundblick über Paris wirbt. Ich habe mich aber nicht getraut mein Rad samt Gepäck anzuschließen und aus den Augen zu lassen. In Bahnhofsnähe treiben sich doch öfters zwielichtige Leutchen herum.
" Der französiche Hochgeschwindigkeitszug TGV "

" ..... bereit zum Einsteigen, weiter nach La Rochelle "

Gegen 19:00 Uhr bin ich in „La Rochelle“ angekommen und habe einen kleinen Abstecher zur Hafen- und Promeniermeile gemacht bevor ich dann meine reservierte Unterkunft bezogen habe, Jetzt wird sich erst einmal richtig ausgeschlafen.




" La Rochelle, eine sehr sehenswerte Stadt "

Mi. 05.09.2012 

La Rochelle bis zur Insel Re, La Flotte – Inseltour


Die Probleme von gestern hatten sich leider nicht in Luft aufgelöst und ich hatte eine schlechte Nacht. Trotz allem hatte ich mich entschieden, meinen Plan weiterzuverfolgen.
Nach dem petit dejeuner bin ich zum OTou geradelt. Die Dame im Touristoffice war sehr hilfsbereit und hat mich mit örtlichen Karten und einem Übernachtungsverzeichnis der Insel Ile de Re versorgt. Die Verbindung zur von La Rochelle ca. 7 km entfernten Insel bildet die 2926 Meter lange Brücke, „Pont de Re“, die es zu überqueren galt. Die Steigung ist moderat und Radfahrer haben eine eigene Fahrbahn. Im Gegensatz zum Autofahrer, darf der Radfahrer die Brücke mautfrei benutzen. Die Brücke bleibt so lange kostenpflichtig bis die Einnahmen die für den Bau aufgenommenen Kredite getilgt haben.



Es ist ein Traum sich mit dem Fahrrad auf dieser herrlichen Insel fortzubewegen. Radfahrer finden eigens für sie reservierte Wege vor, das Netz der „pistes cyclables“ beläuft sich auf über 100 Wegkilometer. Ich bin zunächst bis zu dem schönen Ort „La Flotte“ geradelt und habe mir ein bezahlbares Quartier gesucht.
" ..... am Atlantik ....."

" ..... tolle Radwege ....."

" ..... mein Quartier in La Flotte ....."

" La Flotte "


 Nachdem ich mein Gepäck dort zurückgelassen hatte stand einer Erkundung der Insel nichts im Wege. Über „Saint Martin“ führte mich mein Weg durch Austern –und Naturschutzgebiete bis zum „Phare des Baleines“, dem Leuchtturm der Walfische am westlichen Ende der Insel.

" Monsieur futterte munter am Radweg "

" Hier wird auch Wein angebaut "

" Der Leuchtturm der Walfische "


" Hier wird Salz geschöpft "




" Besuch beim Austernfischer "


Dort beim Leuchtturm tummelten sich, wie auch in den reizvollen Orten die ich durchquert habe zahlreiche Touristen. Nicht auszudenken, was hier, auf einer der beliebtesten Ferieninseln Frankreichs noch im August, zur Hauptsaison los war.
Erst am Abend gegen 19:30 kam ich nach „La Flotte“ zurück. Über 80 Radkilometer sind heute zusammengekommen, ich wollte auch einmal checken, wieweit ich mich körperlich belasten kann.
Wenn keine  Besserung eintritt, muss ich wohl oder übel einen Arzt aufsuchen und mir Rat und Hilfe suchen. Noch kann ich die Reise abbrechen und von „La Rochelle“ zurück nach Paris und von dort versuchen den CNL zu buchen. Das Problem bei diesen kurzfristigen Buchungen ist allerdings auch immer die Fahrradmitnahme.



Do. 06.09.2012 – La Flotte – La Rochelle – Rochefort


Ich will ja hier keinen Krankenbericht schreiben. Glücklicherweise verlief die letzte Nacht erheblich besser als die letzten. Es geht bergauf. Somit habe ich dann in „La Flotte“ in dem kleinen  Hotel an dem beschaulichen Hafen ein Frühstück genossen und bin zurück nach „La Rochelle“ geradelt. Wieder über den „Pont de Re“, diesmal mit nicht unerheblichem Gegenwind. 
" Retour über die Brücke "



Gegen 12:00 Uhr war ich zurück in „La Rochelle“ und habe beschlossen meine Tour wie geplant fortzusetzen. Zur Not kann ich immer noch in „Bordeaux“ aussteigen, was ich allerdings nicht hoffe. Also habe ich mich erst einmal mit „Michelin Karten“ versorgt und auch einen kleinen Imbiss zu mir genommen. Ich habe auch noch mal die Madame im OTou besucht, die mir riet entlang der Küste zu radeln. Gesagt, getan, Adieu „La Rochelle“. Heraus aus der Stadt habe ich auch nach einiger Zeit den Einstieg in die Radroute gefunden, mein nächstes Etappenziel, „Rochefort“. Die Route war recht gut ausgeschildert und angenehm zu radeln, zumal die erste Hälfte entlang des Atlantik mit seinen Küstenstädtchen und Sandstränden war bei hochsommerlichen Wetter ein Genuss. Besonders der Badeort Châtelaillon-Plage lud eigentlich zum Verweilen ein.



Nach mehr als 60 km erreichte ich die Stadt Rochefort und habe mir hier eine Unterkunft besorgt. Diesmal klappt es auch mit dem WLan, sodass ich erst einmal meine Hausaufgaben nachholen kann. Meiner Weiterreise sollte jetzt eigentlich nichts mehr im Wege stehen und ich kann morgen die „Île d’Oléron“, die zweitgrößte französische Insel in Europa ansteuern. 
" ... meine Unterkunft in Rochefort, müssen ja nicht immer die Nobelhotels sein :-) "

Fortsetzung folgt .........

11 Kommentare:

  1. Das hört sich nicht gut an!!! Ich wünsche gute Besserung und trotz allem eine gute Reise.
    Lg von Berie

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    1. Hallo Berie, habe mich über die guten Wünsche sehr gefreut, vielen Dank. Es hat auch schon geholfen und ich bin "on Board". Und bitte, fleißig meine beiden Kollegen ärgern, sozusagen ersatzweise für mich.

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  2. Gute Besserung. Ich wünsche Dir eine erlebnisreiche Reise und interessante Begegnungen. Ich bin gespannt auf Deine Berichte.
    Grüsse aus der Schweiz. Heinz

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    1. Heinz, ich musste auch an Dich denken, schließlich wandele ich ja auf Deinen Spuren. Schön von Dir zu hören. Bis bald. lg Achim

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  3. Hallo Achim, wünsche dir gute Besserung. Ruhe dich einen Tag aus und dann geht es weiter. GRUSS Ulli

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    1. Hallo Ulli, vielen Dank. Ich bin dabei das Elend wegzuradeln. Bis bald wieder. lg Achim

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  4. Ich werde ersatzweise alles geben!!! Ha, haaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!!!
    Das sind ja wieder traumhafte Fotos, ich will mehr davon!
    Ich habe noch einen sehr guten Tipp, damit man die Blasenentzündung gut in den Griff bekommt. Cranberry ist ein sehr gutes Mittel, gibt es als Pulverform und trinkt man 3mal am Tag. Sollte man allerdings schon Blut im Urin haben,sollte doch der Arzt aufgesucht werden und es wäre Antibiotikum angebracht.Mir hat es sehr geholfen. Viel Erfolg damit!!!!
    Lg von Berie

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    1. Hey, jetzt habe ich mir dieses Cranberry bestellt und bin nur noch betrunken :-) Aber es geht mir wieder gut. Lieben Dank Achim

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    2. Hahaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa, also wirklich, ohne Worte!!!!!
      Lg Berie

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  5. Hallo Achim, dein Holzwurm ist auch wieder da.( 2 Wochen ohne Internet)
    Schön zu hören, das es mit dir wieder bergauf geht und Du uns weiter solch geile Bilder zeigen kannst. Bin ein bischen neidisch. Viel Spaß weiterhin, immer genug Luft auf der Kette, Bis bald.

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    1. Hallo Holzwurm, danke für die Grüße. Die richtig tollen Bilder kommen erst noch. Zur Zeit bewege ich mich entlang des Atlantik und übernachte auf traumhaften 5 Sterne Camingplätzen. Leider habe ich dort kein Wifi. Allerdings genieße ich das hochsommerliche Wetter und war auch schon zweimal schwimmen. Bald geht es hier weiter. lg Achim

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