Dienstag, 12. Juni 2012

Di. 12.06.2012 - Tourabschluss - Resümee

Achim´s Weisheiten J


Wäsche waschen auf Radreise


Grundsätzlich besteht meine Bekleidung nur noch aus Funktionskleidung.
Diese Hightech Textilien haben den Vorteil, dass sie wenig wiegen, kein großes Pack Maß haben, geruchshemmend und schnelltrocknend sind und nicht knittern.
Eine Jeans kommt nicht in meine Radtaschen.
Dennoch muss auch diese Bekleidung gewaschen werden. Die Notlösung ist das schnelle Durchwaschen mit „Rei in der Tube“.
Auf den Campingplätzen besteht fast immer die Möglichkeit die Wäsche in den vorhandenen Waschmaschinen zu waschen.  Auch Trockner stehen zur Verfügung. Diese Möglichkeit habe ich während meiner Reise zweimal genutzt.


Pannen während der Reise


Man kann nicht jegliches Ersatzteil mitschleppen, das ist in Europa grundsätzlich nicht nötig. Dennoch muss man sich zu helfen wissen. Ersatzschläuche, Flickzeug, Multifunktionswerkzeug sollten schon bei der kleinen Radtour dabei sein. Man sollte auch schon einmal einen Reifen gewechselt haben und sich mit den wichtigsten Reparaturen auskennen. Übrigens bieten Radhändler immer öfter (meistens im Winter, wenn sie nicht so im Stress sind) kleine Schrauber Kurse an.

In Amboise hatte ich ja das Pech mit dem zerstörten Reifen und das Glück, dass mir ein Ersatzreifen gebracht wurde. Normalerweise habe ich ein sogenanntes „Panzertape“ dabei. Es war das einzige Teil welches ich vergessen hatte. Mit diesem Tape hätte ich den Reifen provisorisch von innen reparieren können, sicherlich keine Dauerlösung, für das Fortsetzen der Reise hätte es wahrscheinlich gereicht.
Ein schwer bepacktes Reiserad über eine längere Distanz auf der Felge zu schieben ist unmöglich und für die Felge das „ko“.

Und was ist mit dem Allerwertesten?


Ich habe schon einige Sättel  ausprobiert. Grundsätzlich sei gesagt, es gibt nicht DEN richtigen Sattel. Und auch der teuerste ist nicht der beste. . Jeder Radler hat eine andere Anatomie! Eins sei  jedoch gesagt, mit dem falschen Sattel auf Tour zu gehen, kann im schlimmsten Fall zum vorzeitigen Abbruch der Reise führen. Ich bin auf dieser Reise, erstmalig einen Kernledersattel der englischen Firma „Brooks“ gefahren. Wer es genauer wissen möchte den „B17 imperial“. Vor der Tour habe ich den zunächst brettharten Sattel in kleinen Etappen eingefahren. Ich hatte während der Reise überhaupt keine Probleme mit dem Sattel, ganz im Gegenteil der „B17“ ist ein Traum und nicht umsonst die Empfehlung für Reiseradler!

Genauso wichtig wie der richtige Sattel ist meiner Meinung nach die richtige Bekleidung! Eine gute Rad Hose mit Polster ist Pflicht! Und bitte nicht noch Unterwäsche darunter, das kann zu Reibungen durch Nähte und Schwitzen führen. Meine Praxis: Entweder eine gepolsterte Rad Hose (in meinem Fall Fa. Löffler)oder die Kombination Radshorts/Rad Hose lang/Regenhose mit spezieller Radunterwäsche (z.B. Fa. Craft oder auch Vaude). Diese einmalige Anschaffung ist für Jahre und lohnt sich.

Der Blog – Das Schreiben on Tour


Ich habe ja erstmalig während meiner USA Radreise einen Blog geschrieben. Auf früheren Reisen habe ich meine Notizen in einem Reisetagebuch handgeschrieben. Jetzt passiert das elektronisch und macht Spaß. Natürlich ist es auch zeitaufwendig und setzt auch eine gute, will man noch Bilder uploaden, schnelle Internetverbindung voraus. In Frankreich hatte ich fast immer die Möglichkeit online zu gehen. Sogar die Privatvermieter, einmal ein Campingplatz boten kostenloses WIFI. Bei den Hotels ist es sowieso Standard. Leider sind die Verbindungen manchmal sehr langsam, so hatte ich einen Tag einen kompletten 2 Tagesbericht inklusive Bildern geschrieben und beim Upload blieb alles hängen.

In eigener Sache:
Jeder Blogger freut sich über Rückmeldungen und Kommentare! Da muss ich ja mal meine beiden Küchenmeister, den Tischlermeister, mein Schwesterlein sowieso und die anderen, die sich beteiligt haben, sehr loben und mich bedanken.

Alle anderen möchte ich ermuntern, sich an dem Blog zu beteiligen. Ich würde mich sehr freuen!
Immerhin wurde dieser Blog bisher fast 1400 mal aufgerufen. Ich vermute da eine hohe Dunkelziffer und wie bereits geschrieben, es wäre schön den ein- oder anderen Leser „kennenzulernen“.
Keine Angst, ich beiße nicht.


Reisepartner



Ich bin auf meinen Reisen allein unterwegs, jedoch kein Einzelgänger! Ich bin während meiner Touren so vielen netten Menschen unterschiedlichster Art und Nationalität begegnet. Mit einigen habe ich heute noch guten Kontakt. Ab – und an habe ich eine gemeinsame Zeit mit anderen Radreisenden verbracht. Wehmütig denke ich an die Zeit mit meinem Freund „Bob aus North Dakota“, zu dem ich immer noch per Internet Kontakt habe.
Auf dieser Reise hatte ich das Glück einige Tage mit „Heinz aus der Schweiz“ zu reisen. Wir haben uns gut verstanden und Heinz, falls Du das hier liest: „Danke für die gemeinsame Zeit, es hat Spaß gemacht mit Dir zu touren – es wäre schön wieder voneinander zu hören“.

Ich habe bis heute noch nicht den richtigen Reisepartner(in) gefunden, allerdings auch nie gezielt danach gesucht. Es hat Vorteile allein zu reisen, mit dem richtigen Partner macht es jedoch noch mehr Spaß.

Wer sich jetzt angesprochen fühlt, kann sich bei mir melden. Vielleicht machen wir die nächste Tour gemeinsam.

 

So und jetzt kommen sie …… die Zahlen!


Gefahrene Kilometer:      1.555 km
Höhenmeter gesamt:      9.737 hm
wärmster Tag:                 03.06.2012 – 32,5 ° in Besancon
kältester Tag:                  15.05.2012 – 12 ° in Paris
Stunden geradelt:            124,15 Std.
Regentage:                               7 Tage
Sonnen- trockene Tage:          19 Tage
Gesamtdauer der Reise:         26 Tage
Tage auf dem Rad:                  23 Tage
längste Etappe:                      106 km
kürzeste Etappe:                    2,05 km – Abreisetag bis Konstanz Bahnhof
Höchstgeschwindigkeit:         43,8 km/h
Pannen:                            2 x Schlauch gewechselt, ein Reifen (Pannenschutz) zerstört
Schäden an der Ausrüstung:    keine
Schäden am Rad:                     keine

Sachen verloren, liegen gelassen, geklaut: 
1 Paar Radhandschuhe verloren bei Schloss Chambord, 1 Fleecejacke vergessen im Hotel in Konstanz (wird wurde nachgeschickt)


Ein herzliches Dankeschön,

Thank you, merci, bedankt, Tak, grazie, dziękuję, Gracias, ありがとう, 謝謝, teşekkür ederim,

allen, die immer wieder diesen Blog aufgerufen haben und so viel Interesse an meiner Reise gezeigt haben.
Mir hat es riesig Spaß gemacht zu schreiben und Eure rege Teilnahme hat mich in meinem Tun bestätigt.



Samstag, 9. Juni 2012

Sa. 09.06. - Die Heimreise - Etappe bis .......

Die Heimreise - Ride Home

Den Abend habe ich in der Gaststube meines Hotels ausklingen lassen und bin dann früh schlafen gegangen, schließlich musste ich bereits um 04:00 Uhr aufstehen. Mein Zug ging um 05:50 Uhr und ich musste erst noch mein Rad aus der benachbarten Tiefgarage des Hotels holen.
Oh Schreck, beim Zusammenpacken meiner Sachen bemerkte ich das Fehlen meiner geliebten Fleecejacke. Hatte ich sie nicht am Abend zuvor in der Gaststube an den Haken gehängt? Leider war die Rezeption in der Frühe noch nicht besetzt und der Zugang zur Gaststube war abgesperrt. Meine Jacke hatte sich entschieden (zunächst), in Konstanz zurückzubleiben. Ich habe eine Nachricht hinterlassen und später aus Karlsruhe angerufen. Man versicherte mir, meine Jacke gefunden zu haben und sie wäre schon so gut wie unterwegs nach Hause. Somit nimmt auch diese kleine Geschichte noch ein "Happy End".

" Frühe Abreise "

Ein sehr aufmerksamer Service des Hotels war, dass sie mir ein riesiges Lunchpaket für die Heimreise gepackt hatten. Dieses stand für mich an der Rezeption bereit. Somit war ich auch für die lange Zugfahrt versorgt. Pünktlich verließ der Zug Konstanz. Wehmütig schaute ich noch einmal auf den Bodensee, der an den Zugfenstern vorbei zog. In Karlsruhe bin ich dann in den IC gewechselt, Zeit zum umsteigen hatte ich genug. Ein weiteres Mal umsteigen in Göttingen, die Heimat kam immer näher. Nach einem langen aber kurzweiligen Tag in der Bahn erreichte ich nachmittags meine Heimat, das Weserbergland.


" Die Schwarzwaldbahn "

Wieder ist eine traumhafte und abenteuerliche Reise zu Ende. Zum Schluss geht immer alles so schnell. Eben befandest Du Dich noch in "einer anderen Welt", schon holt Dich der Alltag wieder ein.
Jetzt werde ich in Kürze noch ein Abschluss Resümee verfassen und sicherlich werden wieder ein paar interessante Zahlenspielereien dabei sein.

Es lohnt sich also hier noch einmal reinzuschauen.

Bis dahin ............!

Fr. 08.06.. - Etappe bis Konstanz

Die Königsetappe - Rheinfall und Konstanz

Es war noch einmal ein Highlight meiner Reise, die Übernachtung im Gästehaus Wasserstelz,einem 1000-jährigen Burggebäude, das inmitten eines herrlichen Landschaftsschutzgebietes im südlichsten Zipfel Deutschlands, direkt an der Schweizer Grenze liegt. Wohl am schönsten Stück des Hochrheins. Es ist seit 1997 Gästehaus und Wirtsstube. Die Wettervorhersage sagte für heute wieder Regen vorraus, leider. Bei meinem Aufbruch Richtung Konstanz blieb es zunächst trocken. Ich hatte mich von den gestrigen Strapazen auch wieder überraschend schnell erholt und das Radeln fiel mir wieder leichter. Nun wollte ich mal sehen, wie weit ich komme. Zunächst führte meine Route durch nette kleine schweizer Orte. Hier ist die Welt noch in Ordnung. Die Strecke führte vom Fluss weg. Es sollte nicht lange dauern und eine weitere Attraktion lag auf meiner Route, der Rheinfall.
Der zweitgrößte Wasserfall Europas befindet sich in "Neuhausen am Rheinfall" im Schweizer Kanton "Schaffhausen". Als ich am Rheinfall eintraf erwischten mich zuvor heftige Regenschauer. Das Wetter wechselte ständig zwischen Regen und Sonne.

" Der Rheinfall "
Man kann direkt zum Rheinfall radeln und auch viele Touristen, die meisten mit Auto oder Busgesellschaft angereist, ließen sich von dem wechselhaften Wetter nicht abhalten. Einige ließen sich mit kleinen Ausflugsbooten an den mittleren Felsen des Wasserfalls fahren. Dort kann man dann aussteigen und auf den Felsen klettern. Auch die typischen schweizer Souvenirladen dürfen hier nicht fehlen und machen sicherlich gute Geschäfte.





" Giftshop "


Der Rheinfall war noch ein Ziel, das ich mir auf meiner Reise nicht entgehen lassen wollte. Nun lagen noch ca. 40 km bis Konstanz vor mir. Aufgrund des immer heftigeren Regens habe ich den Entschluss gefasst nur noch bis Schaffhausen zum Bahnhof zu radeln um dann mit dem Zug nach Konstanz zu fahren.
Somit war ich eine gute Stunde später in Konstanz am Bodensee. Es war die richtige Entscheidung, das Wetter wurde leider immer schlechter. Ich habe die Touristinformation aufgesucht, mich ein wenig informiert und habe mir lediglich ein wenig die schöne Altstadt angesehen. Eine Brücke hatte ich noch bis zu meinem Hotel zu überqueren, die letzten Kilometer Meter auf dem Rad. Ich war am Ziel, im Hotel wurde ich freundlich empfangen und habe mich wieder einmal trocken gelegt.

" Der Bodensee hält sich bedeckt "

Jetzt galt es noch einmal alle Sachen zu organisieren und meine morgige Heimreise vorzubereiten.
Die Zugfahrt und Radreservierung ist gebucht und morgen früh muss ich bereits um 05:50 Uhr am Konstanzer Hauptbahnhof sein um dann über Karlsruhe - Göttingen - Hannover nach Hause zu fahren.



Freitag, 8. Juni 2012

Do. 07.06. - Etappe bis Hotentengen am Hochrhein

" ..... sehenswerte Brücken "

Unterwegs am Hochrhein


Der Name Hochrhein macht seinem Namen alle Ehre. Landschaftlich schön zu fahren forderte mir diese Etappe jedoch einiges ab. Ich merke, wie meine Power langsam abnimmt, dazu beigetragen hat das ständige Auf- und Ab, somit sind heute ca. 600 Höhenmeter zusammen gekommen. Das Wetter war trocken und über den Tag wurde es zunehmend wärmer, zuletzt zeigte mir das Thermometer in meinem Sigma, 32 Grad. Und es war schwül. Gegenwind erschwerte zusätzlich  mein vorwärtskommen.

Man sollte ja meinen, solch eine Fahrt auf dem Rheintalradweg sei einfach, schließlich geht es ja immer entlang des Flusses. Weit gefehlt, oftmals führt die Route vom Fluß weg und dann wird es sofort hügelig. Trotzdem habe ich einige nette Ortschaften durchquert und ich habe mich meistens auf der deutschen Rheinseite aufgehalten. Die schweizerische ist noch hügeliger. 



" Ein Blick in die Schweiz"
Trotzdem wollte ich ja Kilometer machen, damit meine morgige Etappe bis Konstanz nicht so weit ausfällt. Nach ca. 70 km bin ich in den Ort Hohentengen gefahren und habe mal recherchiert wie es um Übernachtungsmöglichkeiten steht. Das Problem für mich bestand darin, dass ich jetzt für ca. 20 km durch die Schweiz musste. Auf folgenden Strecke gab es nur kleine Ortschaften. In der Schweiz herrscht ein hohes Preisniveau bei den Unterkünften und in Baden Würtemberg ist heute Feiertag. Darum waren heute auch sehr viele Radler unterwegs und viele nutzen das verlängerte Wochenende ebenfalls für eine Radtour.

Wie gesagt, ich hatte mich schon bis Hohentengen hochgearbeitet und eine kleine Pause gemacht. Über das Internet fand ich keine Übernachtungsmöglichkeit, alles ausgebucht.
Einige hilfsbereite Anwohner, sagten ich solle es hier im Ort versuchen, es würde jemand privat vermieten. Leider machte niemand auf und als ich die angebrachte Mobilnummer angerufen habe, meldete sich auch nur die Mailbox. Was jetzt wild zelten? Zur Not!

Aber halt, war ich nicht 4 Kilometer zuvor an einem Hinweisschild zum „Gästehaus Wasserstelz“ vorbeigeradelt. Schnell die Telefonnummer recherchiert und angerufen. Ja, sie hätten noch ein Zimmer frei. Also bin ich zurückgeradelt, die Steigung die ich eigentlich schon abgehakt hatte. Morgen darf ich sie also ein zweites Mal radeln.

Was soll ich sagen, es ist eine meiner besten Unterkünfte während meiner langen Reise. So idyllisch gelegen mit einer perfekten Gastronomie.
Trotz allem war es die richtige Entscheidung hier her zurück zu radeln, ca. eine halbe Stunde nach meinem Eintreffen gab es ein heftige Gewitter, welches auch jetzt gegen 21:30 Uhr noch nicht aufgehört hat.

Morgen ist meine letzte Etappe bis Konstanz. Die Wetterprognose ist nicht vielversprechend, evtl. radele ich „nur noch“ bis zum Rheinfall bis kurz vor Schaffhausen und werde dann die letzten Kilometer bis Konstanz den Zug nehmen.

Ich habe beschlossen meine Reise in Konstanz zu beenden. Ursprünglich wollte ich ja noch den Bodensee umrunden. Dieses Vorhaben habe ich aber aufgegeben. Nicht wegen der Kräfte und auch die Zeit hätte ich noch, allerdings habe ich mich mittlerweile sattgeradelt und meine Recherchen haben ergeben, dass die Region Bodensee durch das lange Feiertagswochenende fast ausgebucht ist. Sicherlich zu horrenden Preisen im 5 Sterne Hotel bekommt man immer was J. Der Wetterbericht ist auch nicht vielversprechend, es soll die nächsten Tage immer wieder regnen. Der richtige Zeitpunkt, diese traumhafte Radreise zu beenden und heimzufahren. Mein Zugticket ist gebucht und die Radreservierung habe ich auch. Somit geht es Sonnabend 09. Juni nach Hause.

Fortsetzung folgt ……

Mittwoch, 6. Juni 2012

Mi. 06.06. - Etappe bis Rheinfelden

Un grand merci à Nice France

Meine letzten Stunden in Frankreich. Ich habe es geschafft und "la France" von West nach Ost durchquert. Ein schönes Land, sehr nette und zuvorkommende und hilfsbereite Menschen. Wundervolle Regionen, so unterschiedlich wie sie auch sind. Was mir am besten gefallen hat? Ich kann es gar nicht sagen. Jetzt noch nicht! Vielleicht nach meiner Reise, wenn ich zu Hause angekommen bin und die vielen Erlebnisse und Erinnerungen mich einholen. Jetzt bin ich noch zu sehr mittendrin.

Ich musste leider auch die wunderschöne Stadt Mulhouse wieder verlassen. So ist es ja immer, das nächste Ziel wartet. Uns Radreisende treibt es immer weiter, ruhelos wie wir sind. Nicht, dass die Zeit fehlt. Auf dieser Tour sowieso nicht, jedoch war eben dieser Ort noch so schön, möchte man wissen was hinter "der nächsten Kurve" auf einen wartet.

" Grenzübergang in die Schweiz "
Bis Basel bin ich dem Rheine-Rhone Kanal gefolgt. Und dann befand ich mich auch schon im 3-Ländereck, Frankreich,Schweiz,Deutschland. Exakt auf der 3 Länder Brücke, die ich überqueren musste, fing es an zu nieseln. Die Schweizer Zöllner haben mich durch gewunken und nun befand ich mich in der Schweiz. Basel habe ich nur einen kurzen Besuch abgestattet. Ich bin über den Rhein in die Altstadt, habe mich ein wenig umgesehen und weiter ging meine Route linksseitig entlang des Rheins. Wieder ein Grenzwechsel und ich befand mich in Deutschland. Man kann entlang des Rheins links (deutsch) oder rechts (schweizerisch) radeln. Zumal in meine Richtung, ich fahre jetzt flußaufwärts Richtung Bodensee. So wird das noch einige Zeit gehen, mal Schweiz, mal Deutschland, wie es mir beliebt.

In "Rheinfelden" habe ich spontan den Radlertag beendet. Ich kam an einem netten kleinem Hotel vorbei. Es nennt sich "Storchen". Was soll ich sagen, ich habe es nicht bereut hier abgestiegen zu sein. Und nach einigen Wochen, die ich ja nun schon auf Tour bin konnte ich mich wieder in meiner Heimatsprache unterhalten, obwohl ich zu der netten Bedienung zunächst auch "Madame" gesagt habe :)

Noch ca. 160 km bis Konstanz liegen vor mir, der Rhein wird nun mein stetiger Begleiter sein. In 2 Tagen werde ich am Ziel sein.


" Burg vor Rheinfelden "

Dienstag, 5. Juni 2012

Di. 05.06. - Etappe bis Mulhouse

La Canal du Rhone au Rhin


Auch mal nicht schlecht, nicht groß auf GPS oder Karte achten zu müssen. Die heutige Strecke verlief entlang des Kanals mit Ziel Mülhausen. In Montbeliard hatte ich zunächst Schwierigkeiten auf die Route zu kommen und ich habe es geschafft, mich zu verfahren. Es ist nicht immer leicht aus den Städten heraus zu finden, zumal es auch viele Einbahnstraßen gibt. Auch der morgendliche Autoverkehr ist nicht zu unterschätzen. Wenn man dann erst wieder in der Natur angekommen ist, läuft es wie von selbst.

In der Nacht hatte es geregnet aber morgens war alles trocken. Die heutigen Temperaturen lagen bei ca. 18 Grad und auch die Sonne hat sich ab und an blicken lassen.

Ich konnte es heute ruhig angehen lassen, meine Strecke bis Mulhouse waren nur ca. 60 km. Einmal kam ich an einen Punkt wo der Radweg komplett gesperrt war. Sollte ich den Umweg über die Hauptstraßen fahren? Ich habe die Sperre ignoriert und siehe da, ich kam durch. Der Grund für die Barriere waren Mäharbeiten am Radweg.

Obwohl die Strecke recht eintönig verlief, gab es doch einiges zu sehen. Der Kanal mit seinen vielen Schleusen, ab und an ein kleiner Hafen und viele kleine Ortschaften am Wegesrand.
Meine Mittagspause habe ich dann bei einem kleinen Imbiss an der Kanalroute verbracht und ein leckeres Sandwich mit gebratenen Würstchen bekommen. Die freundliche Madame hatte da einen kleinen Imbisswagen und was soll ich sagen, es war sehr lecker und günstig. So etwas wünscht man sich als Radler öfters.













Nach weiteren Kilometern kam die Stadt Mulhouse, Mülhausen in Sicht. Schon von weitem sah ich die Kirchtürme der historischen Altstadt. Somit hatte ich mein Tagesziel erreicht und mich hier niedergelassen.
Ich bin auch gleich in das Zentrum geradelt und muss sagen, dass Mulhouse wieder eine sehr schöne Stadt auf meiner Reise ist. Besonders reizvoll ist die historische Altstadt mit dem Rathaus, dem Hotel de Ville.
" Mülhausen in Sichtweite "

"Hotel de Ville - Rathaus"




" Wilhelm Tell "
Das waren jetzt noch mal einige Impressionen aus dieser reizenden Stadt.
Wie ich da so auf dem Marktplatz meine Fotos geschossen habe, saß vor dem Portal der Kirche ebenfalls eine Reiseradlerin und gönnte sich ein Bier auf ihre fast abgeschlossene Tour. Wir haben ein wenig geplaudert und noch gemeinsam etwas getrunken. Wieder eine nette Begegnung.

Morgen werde ich das wunderschöne Frankreich verlassen. Noch ca. 50 km und ich bin in Basel und steuere somit auf den Rheinradweg zu. Nicht mehr lange und ich kann sagen:

"Meine Reise vom Atlantik bis zum Bodensee"



Mo. 04.06. - Etappe bis Montbeliard


Wie eine Fahrt durch die Fototapete

Der im Doubs-Tal eingeschlossene Radweg zwischen Besançon und Baume-les-Dames ist einer der schönsten Abschnitte des EuroVelo 6. Weiter ging es auf meiner Route am Doubs entlang nach Montbéliard, einer schönen historischen Stadt, die mit den Peugeot-Werken auch für ihr industrielles Erbe berühmt ist.

Ich bin früh auf´s Rad gestiegen und bei angenehmen Temperaturen um die 19 Grad ließ es sich gut fahren. Und siehe da, auch die Regenkleidung konnte ich heute eingepackt lassen.

So bin ich dann immer entlang des „Doubs“ geradelt. Ab und zu bin ich auch anderen Radreisenden begegnet, die mir zumeist entgegen kamen. Ein kurzes Hallo und jeder zieht weiter.
Das Radreisen boomt und man trifft auf Familien mit Kindern, Ehepaare und Individualisten. Immer mehr Menschen verbringen ihre Freizeit auf dem Rad, so scheint es.

In dem kleinen Ort „Appenans“ traf ich auf einen mir entgegenkommenden Radler und wir haben eine kleine gemeinsame Kaffeepause verbracht. „Thomas“ ein sehr sympatischer Pastor aus dem schwäbischen war in Richtung Burgund unterwegs um sich dort mit seiner Familie zusammen zu tun, die ihn wieder mit heim nimmt.
Diese Art von Begegnungen sind ein Teil, der das Radreisen so erlebenswert macht.

Meine heutige Strecke verlief flach, einzige Ausnahme der Ort „Dampierre sur le Doubs“. Dort verließ der Radweg den Fluss und ich hatte einen äußerst giftigen Hügel zu bewältigen. Das muss doch nicht sein J Die darauf folgende Abfahrt war um so schöner und ich erreichte Spitzengeschwindigkeiten von 43 kmh.


" Kunst am Radweg "

" Radlers Traumlandschaft "


Als ich in „Montbéliard“ an dem Office de Tourisme vorbei radelte, hat die Madame gewunken. Sie ist herausgekommen und hat mich gefragt ob ich Hilfe oder Informationen bräuchte. Ich verneinte, wieder einmal hatte ich meine Unterkunft von unterwegs gebucht. Eine Weile habe ich mich noch mit der freundlichen und hilfsbereiten Dame unterhalten, die übrigens auch gut deutsch sprach. Hier in Frankreich  eine Seltenheit.
Merci Madame J

In Montbéliard habe ich dann recht schnell meine Unterkunft gefunden und nach gut 100 km den Arbeitstag beendet.

Meine morgige Etappe wird mich nach „Mulhouse“, „Mülhausen“ führen. Dieser Weg verläuft am Kanal zwischen Rhone und Rhein und ich tauche ein in das „Elsass“.

Ich freue mich schon darauf J


Sonntag, 3. Juni 2012

Sa. 02.06. bis Dole - So. 03.06. bis Besançon

Der lange Weg nach Dole

Sa. 02.06. - Der heißeste Tag

Bereits am Tag zuvor hatte ich leichte Magenprobleme, welche sich heute verschlimmert hatten. Das hätte mir jetzt gefehlt, eine Magen- Darm Infektion. Also habe ich mich aus meinem Medikamentenvorrat versorgt und hoffte, dass sich das nicht verschlimmern würde.

Dennoch, der  Ruhetag hat gut getan, die Batterien waren wieder einigermaßen aufgeladen und so sind Heinz und ich gemeinsam Richtung Dole aufgebrochen. Wir wollten noch ein Stück gemeinsam fahren, dann wollte es Heinz schneller angehen lassen, da er vor Dole die EuroVelo 6 verlassen wollte um ostwärts in die Schweiz zu radeln. Seine Reise näherte sich nun langsam dem Ende.

Das GPS, auf das ich mir zuvor einen Track gebastelt hatte führte uns zielsicher aus "Chalon sur Saone" heraus und recht schnell waren wir wieder auf der Route. Wieder radelten wir bei hochsommerlichem Wetter entlang der Saone. Nach 30 km haben wir noch eine gemeinsame Kaffeepause gemacht und dann hieß es Abschied nehmen. Die letzten Tage mit Heinz waren ein Vergnügen und es hat auch einmal viel Spaß gemacht nicht allein zu radeln. Danke Dir Heinz, für die nette Begleitung und die gemeinsamen Abenteuer.
" Entlang der Saone "

" Fantastische Orte "
Nun war ich wieder allein auf Tour, entlang mehrerer Kanäle führte mich meine Route zu einem neuen Fluß, dem "Doubs". Einzig und allein die Hitze lähmte einen mit Temperaturen von 32,5 Grad. Die Fahrt verlief an den Gewässern meisten in der prallen Sonne. Einaml habe ich eine Brücke über den Kanal verpasst, somit die Route falsch interpretiert. Das sollte sich rächen, ich bin in eine Sackgasse geradelt, zum Schluß stand ich am Ende einer Landunge und es blieb mir nichts anderes übrig als zur Brücke zurück zu radeln. Immerhin gute 10 km for Nothing.
" Entlang des Kanals "
In "Saint Jean de Losne" nach gut 75 km musste ich mich entscheiden ob ich mir dort eine Unterkunft suche oder noch weitere 30 km bis Dole in Angriff nehmen würde. Ich tat das letztere. Ich muss gestehen, dass mir die weiteren 30 km auch wegen der Hitze und meines angeschlagenen Magens recht schwer fielen.

" Saint Jean de Losne "
Ca. 15 km vor Dole verlief der "Grenzübergang" von der "Region Burgund" zur Region "Franche Comte", "Departement du Jura".
" Auf Wiedersehen Burgund "

Nach über 100 km habe ich dann die mittelalterliche Stadt "Dole" erreicht. Es war leider schon zu spät um die auf den ersten Blick sehr interessante Stadt mit ihren alten Gebäuden genauer zu erkunden. Immerhin hatte ich ja auch noch keine Unterkunft. Ein Blick auf die Karte verriet, dass es recht zentrumsnah einen Campingplatz gab. Dieser erwíes sich als die perfekte Wahl und wieder habe ich dort mein Lager aufgeschlagen. Am Abend bin ich dann noch wenige Minuten in das nahe historische Zentrum geradelt, immerhin muss man ja auch ab und an etwas essen. Beruhigend war, dass ich mein Magenproblem, dank der Medikamente anscheinend überstanden hatte.
" Dole "

" Stadtansicht aus Richtung Campingplatz "


So. 03.06. Etappe bis Besancon

Der Matschtag


" Ich liebe sie, die französischen Bäckereien "
 
Ich schaue regelmäßig nach der Wettervorhersage, meist trifft sie ja auch zu. Zumindestens wenn die Prognose nicht so vielversprechend ist. So hatte "wetter.com" für den heutigen Sonntag auch heftigen Regen angekündigt. Und was soll ich sagen, auf "wetter.com" ist doch Verlass.
Bereits in der Nacht hat es mächtig auf mein Zelt geprasselt. Trotzdem hatte ich es warm und trocken, ist ja auch ein Spitzenzelt. Am Morgen bin ich dann früh raus, aus dem Schlafsack und habe eine kleine Regenpause dazu genutzt, ruck zuck alles einzupacken. Und ab, wieder auf´s Rad.
Zunächst nieselte es nur noch.

" ..... petit dejeuner ..... "
Schnell war ich auf meiner Route, eine herrliche Fahrt entlang des "Doubs", wenn denn der nervige Regen nicht gewesen wäre. Von gestern auf heute hatte es einen Temperatursturz von 13 Grad gegeben. Trotzdem war es mit 19 Grad nicht zu kalt, man arbeitet sich ja schließlich warm :)
Nach ca. 10 km kam sie dann, meine Boulangerie und ich habe erst einmal gefrühstückt.
Heute war der Tag der Tunnel, mehrere habe ich durchquert, der längste vor meinem Ziel, der Stadt "Besancon". Zunächst einmal war die Route jedoch traumhaft. Zur Zeit befinde ich mich auf einem der schönsten Streckenabschnitte der EuroVelo 6. Landschaftlich hat es mich an das "Elbsandsteingebirge" erinnert. Leider nahm aber auch der Regen wieder zu und es goss in Strömen. Schade, somit fielen brauchbare Fotos im wahrsten Sinne des Wortes in´s Wasser.
So habe ich heute nur eine kurze Etappe von ca. 60 km abgeleistet und mir in der tollen Stadt Besancon eine feste Unterkunft besorgt und mich dort erst einmal trocken gelegt. Laut Wettervorhersage soll sich das Wetter ab morgen wieder bessern. Am frühen Abend hatte es aufgehört zu regnen und ich habe meine Streifzüge durch die Stadt gemacht.
" Tunnel unterwegs "

" Radfahrertunnel vor Besancon "
Noch einmal eine Zeile zu meinem treuesten Gefährten, meinem Velo, meinem "OffRohler". Es ist das perfekte Rad und leistet auch auf dieser Tour wieder Schwerstarbeit! Es hat mich auch auf dieser Reise bislang nicht im Stich gelassen und man sieht wieder wie wichtig die richtige Ausrüstung ist.



Fortsetzung folgt .................